
Markus Lippeck
Profil
Markus Lippeck arbeitet in Worpswede an einer postdigitalen Praxis zwischen analoger Fotografie, Handwerk und KI. Geprägt von der anthroposophischen Idee des Menschen als Werdewesen versteht er Kunst als soziale Plastik: nicht Produkt, sondern Prozess. Unter dem Label Social Art Processing öffnet er Werkstätten, in denen Bilder, Menschen und Orte in Beziehung treten – begehbar, partizipativ, transparent. Seine Mittel reichen von Malerei, Zeichnung, Collage, Grafik und Fotografie bis zu Möbel- und Textildesign sowie Papierkunst. Inspiriert von Joseph Beuys sowie Christo und Jeanne-Claude denkt Lippeck öffentliche Räume als temporäre Installationen, die Betrachter:innen zu Mitautor:innen machen. Aktueller Rahmen: TIMES OF DISSOLUTION – Kunst in Zeiten der Auflösung.
Künstlerstatement
Markus Lippeck’s künstlerische Arbeit wurzelt in einer einfachen Überzeugung: Kunst entsteht, wenn Menschen handeln, teilen und prüfen – gemeinsam. Von der anthroposophischen Idee geprägt, den Menschen als Werdewesen zu begreifen, versteht er seine Praxis als fortlaufende Übung in Kohärenz von Kopf und Herz. Ein akademischer Ausbildungsweg blieb ihm einst verwehrt; aus dieser Reibung entstand eine konsequent autodidaktische Haltung, die Neugier, Handwerk und gesellschaftliche Verantwortung verbindet.
Lippeck arbeitet materialagnostisch. Malerei, Zeichnung, Collage, Grafik und Fotografie treffen auf Möbel- und Textildesign sowie Papierkunst. In der postdigitalen Gegenwart nutzt er digitale Verfahren und KI nicht als Ersatz, sondern als Widerwort: Analoge und synthetische Bilder werden zu „Zwillingen“, deren Differenz den Raum für Urteil und Gespräch öffnet. So werden Bilder von Endprodukten zu Prozessen – nachvollziehbar, datiert, dokumentiert.
Unter dem Begriff Social Art Processing baut Lippeck begehbare Formate: Image Clinic (bring dein Bild; der Prozess wird sichtbar), Darkroom Analog ↔ KI (Diptychen als „Twin Proofs“), Data Confession (Stimmen als Material) und Social Stitching (kollektive, haptische Geste). Diese Räume sind Werkstätten – keine Kulissen. Sie fördern Teilnahme, stärken Bildkompetenz und adressieren, was viele heute spüren: Auflösungen von Arbeit, Sinn und Bildern. Kunst wird hier zum Werkzeug der Selbst- und Weltbezüglichkeit.

Worpswede ist für Lippeck Arbeitsinstrument und Kontext. In der Tradition der Künstlerkolonie – und im Geiste Heinrich Vogelers – versteht er Kunst als soziale Praxis im öffentlichen Leben: Bürgersymposien, diskursive Formate und temporäre Installationen im Raum. Die historischen Bezüge zu Beuys (soziale Plastik) und zu Christo und Jeanne-Claude (temporäre, begehbare Setzungen) übersetzt er postdigital in Gegenwart: reale und surreale Räume, die Menschen nicht nur betrachten, sondern betreten, durchqueren und mitprägen.
Ökonomisch setzt Lippeck auf eine Ökonomie der Würde und ein Angebot zur Stimulierung neuer BewustseinsBILDUNG in einer Welt der Auflösung, der Denkverbote und des Mangels an seelischer Nahrung. Lippeck bietet Räume um Kunst zu nutzen sich auf eine intensivere Aufmerksamkeit einzulassen und auf diesem Wege Kopf und Herz in neue Kohärenz zu bringen.
Erschwingliche Editionen und Drucke aus dem Prozess, tragfähige Unikate, Veranstaltungen mit niedriger Schwelle. Jeder Erlös dient demselben Ziel: mehr Kunst als Praxis und Labor im Kontext der sozialen Wirkung. Aktueller Rahmen der Arbeit ist TIMES OF DISSOLUTION – eine Einladung, in Zeiten der Auflösung Sinn gemeinsam zu erzeugen.